Eltern-Kind-Bindung: Deshalb ist sie so wichtig
Bindung ist ein menschliches Grundbedürfnis. Für Babys ist die Eltern-Kind-Bindung besonders wichtig. Sie gibt ihnen Vertrauen und Sicherheit.
In der Schwangerschaft ist das Kind sicher mit der Mutter verbunden. Im Bauch der Mutter ist es beschützt und versorgt. Es erhält alles, was es braucht. Nach der Geburt braucht das Baby eine neue Form der engen Bindung. Diese Bindung nennt man Eltern-Kind-Bindung. Diese wichtige Bindung kann aber auch mit einer anderen engen Bezugsperson entstehen.
In diesem Beitrag erfahren Sie, warum die Eltern-Kind Bindung so wichtig ist. Und wie Sie die Bindung zu ihrem Kind stärken können. Die Tipps und Informationen stammen vom NEST-Material. Das NEST-Material wurde vom NZFH und der Stiftung Pro Kind entwickelt.
Die erste Bindung prägt
Die erste Bindung zu anderen Menschen ist eine wichtige Erfahrung. Sie prägt, wie das Kind die Welt wahrnimmt:
- Wenn Eltern ihr Kind immer trösten, wenn es weint, lernt es beispielsweise: Ich kann vertrauen.
- Hat das Baby Angst und die Eltern schenken Schutz, lernt es: Die Welt ist sicher. Auf Menschen ist Verlass.
Diese Erfahrung der Sicherheit hilft dem Kind, Vertrauen zu entwickeln. In sich selbst und in andere Menschen.
Wie die Eltern-Kind-Bindung entsteht
Die Eltern-Kind-Bindung entsteht über Nähe, Fürsorge und Kommunikation. Denn auch wenn Babys noch keine Worte und Sätze sagen, sprechen sie mit ihren Eltern. Babys kommunizieren beispielsweise durch:
- Lächeln
- Weinen
- Gesicht wegdrehen
- Fäustchen ballen
Die meisten Mütter und Väter verstehen die Sprache ihres Babys instinktiv sehr gut. Und sie antworten darauf. Beispielsweise, indem sie das Baby trösten, wenn es weint. Oder indem sie sein Lächeln erwidern. Über diesen Austausch lernen sich Eltern und Kind im Alltag immer besser kennen. Zum Beispiel beim Füttern, beim Spielen oder beim Wickeln. Dadurch entsteht eine vertrauensvolle Bindung.
Wie Sie die Bindung zu Ihrem Kind stärken können
Diese Tipps können helfen, die Eltern-Kind-Bindung zu festigen:
- Wenn das Baby schreit: Trösten Sie Ihr Baby sofort. Es schreit nie, um Sie zu ärgern. Mehr Informationen finden Sie im Beitrag Ihr Baby schreit viel?
- Sprechen Sie mit Ihrem Baby. Sie können ihm beispielsweise beim Füttern oder Wickel erzählen, was sie gerade tun.
- Lächeln Sie Ihr Baby an, streicheln Sie es oder singen Sie ihm etwas vor.
- Zeigen Sie Freude, wenn sich Ihr Baby für Sie oder seine Umgebung interessiert.
- Spielen Sie mit Ihrem Baby. Im Beitrag Spiele für Babys und Kleinkinder finden Sie viele schöne Spiel-Ideen.
- Ein geplanter Tagesablauf gibt Sicherheit. Zum Beispiel durch immer gleiche Zeiten zum Füttern, Wickeln und Schlafen.
- Babys werden schnell müde. Alles ist neu für sie. Richten Sie sich nach Ihrem Baby: Nehmen Sie es beispielsweise auf den Arm, wenn es das möchte. Legen Sie es wieder ab, wenn es zeigt, dass es nun genug ist.
Frühe Hilfen unterstützen
Sie möchten Ihr Baby besser verstehen und die Bindung zu ihm stärken? Die Frühen Hilfen stehen Ihnen dabei zur Seite. Besuchen Sie beispielsweise eine Eltern-Kind-Gruppe der Frühen Hilfen. Dort lernen Sie Spiele und Beschäftigungen mit Ihrem Kind kennen.
Sie haben das Gefühl, dass Sie keine Bindung zu Ihrem Kind aufbauen können? Die Fachkräfte der Frühen Hilfen beraten Sie gerne. Mit der Suche Frühe Hilfen finden Sie Anlaufstellen in Ihrer Nähe. Die Angebote der Frühen Hilfen sind kostenfrei.