Tipps und Ideen: Bewegung für Babys und Kleinkinder

Es gibt viele Möglichkeiten, den natürlichen Bewegungsdrang Ihres Kindes zu unterstützen. Mit diesen Tipps bringen Sie Bewegung in den Familienalltag.

Schon Babys und Kleinkinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang. Das ist wichtig, denn Bewegung fördert die kindliche Entwicklung. Mehr über die positiven Wirkungen von Bewegung erfahren Sie im Beitrag Bewegung: Warum ist sie so wichtig für Babys und Kleinkinder?

Jedes Kind ist einzigartig. Manche bewegen sich mehr, manche weniger. Manche lernen schnell laufen, manche brauchen etwas länger. Das ist ganz normal. Für gesunde Kinder gilt: Bei selbst gewählter Bewegung gibt es kein Zuviel. Wichtig ist, dass die Bewegungen abwechslungsreich sind. Mit diesen einfachen Tipps können Sie Ihr Kind dabei unterstützen:

Tipps für Bewegung im Familienalltag

Bauen Sie eine „Bewegungslandschaft“: Mit wenig Aufwand können Sie eine „Bewegungslandschaft“ bauen – zum Beispiel aus Krabbeltunnel, Kartons und Hüpfball. Damit spielt Ihr Kind sicher gern. Und es freut sich bestimmt über eine Ecke zum Toben mit Matte, Decken und Kissen.
Lassen Sie Ihr Kind spielerisch „helfen“: Meist lieben Kinder es, Ihren Eltern „helfen“ zu können. Auch das bringt Bewegung in den Alltag: Mit Handfeger, Staubtuch oder Eimer findet Ihr Kind bestimmt etwas zu tun. Oder lassen Sie es die Quarkspeise umrühren.
Nutzen Sie Spielzeug: Viele Spielsachen wirken anregend und laden zu Bewegungen ein. Puppenwagen, Wurfspiele und Ziehenten sind gut für die Koordination und für das Gleichgewicht. Trommel und Rassel sorgen für akustische Reize.
Gehen Sie mindestens einmal am Tag raus: Über Baumstämme klettern, in Pfützen springen, im Matsch spielen: Draußen macht Bewegung besonders viel Spaß! Wo ist der nächste Spielplatz? Gibt es einen Park in der Nähe? Vielleicht sogar einen Wald?
Kommen Sie bewegt von A nach B: Wenn Ihr Kind schon laufen kann: Gehen Sie kurze Wege gemeinsam zu Fuß. Oder lassen Sie Ihr Kind mit dem Roller oder Laufrad fahren. So bringen Sie ganz einfach mehr Bewegung in den Familienalltag.
Spielen Sie aktiv mit Ihrem Kind: Es gibt tolle Bewegungsspiele, die Sie gemeinsam mit Ihrem Kind spielen können. Das macht nicht nur Spaß, sondern fördert auch die Eltern-Kind-Bindung.
Planen Sie Pausen und Ruhezeiten ein: Nach Bewegung haben Kinder in der Regel ein natürliches Bedürfnis nach Ruhe. Planen Sie deshalb genug Zeit für Erholung ein. Vorlesen, sanfte Körpermassagen und wohltuende Musik können dabei helfen.

Bewegungsspiele für Babys

Balltreten: Binden Sie an das Ventil eines leichten Wasserballs eine Schnur zum Festhalten. Heben Sie den Ball an der Schnur hoch. Halten Sie ihn so, dass der Ball die Fußsohlen Ihres Babys berührt. Allmählich wird Ihr Kind anfangen, dagegen zu treten. Bestimmt freut es sich, selbst etwas bewirken zu können.

Abrollen im Tuch (ab dem 4. Monat): Legen Sie Ihr Baby auf einem größeren Handtuch auf den Rücken. Eine Seite des Tuchs heben Sie nun leicht an. Wie reagiert Ihr Kind? Wenn es ein Bein hebt, bewegen Sie Tuch und Baby sanft zur anderen Seite.

Handstand auf dem Ball (ab dem 6. Monat): Blasen Sie einen Wasserball weich auf. Legen Sie Ihr Baby nun in Bauchlage auf den Ball. Halten Sie es dabei am Oberkörper gut fest! Zunächst rollen Sie Ihr Kind langsam hin und her. Dann lassen Sie es vorsichtig nach vorn kippen: Jetzt muss es den Kopf heben und sich mit den Armen abstützen.

Diese und viele weitere Spielideen finden Sie auf der Website kindergesundheit.info der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Bewegungsspiele für Kleinkinder

Der schnarchende Riese: Zuerst sind Sie der Riese. Legen Sie sich auf eine Decke. Tun Sie so, als würden Sie schlafen. Schnarchen Sie laut. Ihr Kind spielt den Zwerg. Dieser möchte mit dem Riesen Fangen spielen. Um ihn zu wecken, kitzelt er den Riesen. Irgendwann ist es geschafft: Der Riese wacht auf. Rufen Sie: „Der Riese ist los!“ Und versuchen Sie, den Zwerg zu fangen. Ihr Kind darf nun zu einem vorher besprochenen Platz fliehen. Erreicht es zum Beispiel rechtzeitig das Sofa, kann es nicht mehr gefangen werden. Anschließend können Sie die Rollen tauschen.

Schlangen fangen: Ihr Kind hält ein Seil in der Hand und schlängelt es über den Boden. Dabei läuft es durch das Zimmer. Sie versuchen nun, auf das Seil zu treten. Schaffen Sie es, bekommen Sie die Schlange und die Rollen werden getauscht. Achten Sie beim Spielen darauf, dass Ihr Kind Erfolgserlebnisse hat.

Tanz auf heißem Sand: Stellen Sie sich vor, Sie und Ihr Kind sind am Strand. Durch die Sonne ist der Sand heiß geworden. Barfuß kann man ihn kaum betreten. Deswegen trippeln Sie und Ihr Kind ganz schnell auf einer Stelle! Plötzlich kommt eine Welle – Sie rufen „Wasser“. Der Sand kühlt ab und Sie können sich entspannt hinlegen.

Diese Spielideen stammen aus der Bewegungsfibel für 0-3-Jährige der Gemeinde Belm.

Bewegung und Austausch in der Gruppe

Gemeinsam mit anderen Kindern macht Ihrem Kind Bewegung noch mehr Spaß. Erkundigen Sie sich nach entsprechenden Angeboten. Spiel- und Bewegungsgruppen gibt es auch schon für die ganz Kleinen. Zum Beispiel in Familienbüros, Familienzentren oder Sportvereinen. In vielen Kommunen bieten die Frühen Hilfen außerdem kostenlose Eltern-Kind-Gruppen oder offene Treffs mit Bewegungsangeboten an.

Ein solches Angebot der Frühen Hilfen ist beispielsweise „Babys in Bewegung“ in Hennef. „Die Babys erfahren zusammen mit ihren Eltern das erste Gruppen-Spielerlebnis“, berichtet Kathrin Schulz. Die Familienhebamme leitet die kostenfreien Treffen. „Hier können die Kleinen gefahrlos viele Dinge ausprobieren. Zum Beispiel sich auf weichen Würfeln aufstützen oder von der kleinen Rutsche rutschen.“ Auch die Erwachsenen nehmen viel mit. Kathrin Schulz erzählt: „Die Eltern tauschen sich untereinander aus, wie und womit andere Eltern mit ihren Kindern spielen. Sie erleben, dass sich jedes Baby individuell entwickelt und lernen so ihr Baby neu kennen.“

Sie möchten wissen, welche Angebote der Frühen Hilfen es bei Ihnen vor Ort gibt? Mit der Suche Frühe Hilfen finden Sie Anlaufstellen der Frühen Hilfen in Ihrer Nähe.