Quasselstrippen für alle
Die Idee ist …
… Quasselstrippen zu „basteln“. Und sich zu erzählen, was man auf dem Herzen hat.
„Quasselstrippe“ – ein lustiges Wort. Und doch nutzt man es meist, wenn man etwas genervt ist. Wenn jemand zu viel und zu lange redet. Sodass andere nicht zu Wort kommen. Vielleicht kennen Sie das aus Ihrer Familie?
Es kann aber auch das Gegenteil der Fall sein: dass Kinder oder andere Familien-Mitglieder nur sehr wenig erzählen.
In einer Familie ist es aber wichtig, dass alle zu Wort kommen. Jeder etwas von sich erzählen kann und die anderen zuhören. Dabei können die selbstgebastelten „Quasselstrippen“ helfen! Sie fördern die Kommunikation, das Zuhören und das Verständnis füreinander.
Bastel-Anleitung:
Basteln Sie mit Ihren Kindern verschiedene „echte“ Quasselstrippen aus Bändern, Kordeln oder Wollfäden. Die Schnüre sollten am Ende unterschiedlich lang sein: ungefähr zwischen 80 und 130 cm.
Möglichkeit 1:
Setzen Sie sich als Familie zusammen an einen gemütlichen Platz.
Jetzt sucht sich jeder eine Quasselstrippe aus – je nach "Quassel-Bedarf" eine lange oder kurze Schnur.
Nun geht es reihum: Nacheinander erzählt jeder, was er auf dem Herzen hat. Das jüngste Familien-Mitglied beginnt und quasselt einfach drauflos. Es erzählt zum Beispiel, wie der Tag war, was es gut fand oder schlecht. Dabei wickelt es seine Schnur um zwei Finger.
Ist die Quasselstrippe aufgewickelt, ist die Redezeit vorbei.
Dann ist der Nächste dran.
Das heißt: Wer viel sagen möchte, sollte eine lange Schnur wählen. So kann jeder selbst bestimmen, ob er länger oder kürzer reden will.
Diese Variante eignet sich auch gut als Abend-Ritual vor dem Schlafen. So kommen alle zur Ruhe und können belastende Themen des Tages loswerden. Das schafft Nähe und Vertrauen.
Möglichkeit 2:
Wählen Sie gemeinsam ein Thema aus. Das kann ein Konflikt sein oder eine Frage. Zum Beispiel: Was möchtest du bald noch mal machen?
Wie bei Möglichkeit 1 sucht sich nun jeder eine Quasselstrippe aus – je nach Quassel-Bedarf eine lange oder kurze Schnur.
Reihum ist jeder dran und wickelt auch hier beim Reden das Band auf zwei Finger auf. Es wird nur so lange gequasselt, wie die Quasselstrippe lang ist.
Auf diese Weise findet auch der längste Redebeitrag einmal ein Ende.
Hinweis:
Gleichzeitig zu reden und die Schnur aufzuwickeln, kann schwierig sein. Vor allem für jüngere Kinder.
Aber das macht nichts: Helfen Sie Ihrem Kind beim Aufwickeln und ermuntern Sie es liebevoll zum Erzählen.
Wie lange brauchen wir?
Rund 15 bis 45 Minuten
… wenn Sie viele Kinder haben und diese unruhig werden, machen Sie Pausen.
Wer macht mit?
- Alle
- Kleine Kinder können sich noch nicht so gut mitteilen. Aber sie spüren das Miteinander und finden die Schnüre bestimmt interessant!
Was brauchen wir?
Verschiedene Bänder in unterschiedlicher Länge (z.B. 130cm, 110cm, 90cm, 80cm) und unterschiedlicher Dicke (z.B. Seile, Wollfäden)
Worauf ist zu achten?
Kleine Kinder sollten die Quasselstrippen nur in Begleitung Erwachsener nutzen. Dann kann mit den langen Schnüren nichts passieren.
Zum Anschauen und Anhören:
So funktioniert das Aufwickeln: